Beste Medizin
Einmal konnte ich eine Weile nicht zu Elsa gehen. Ich war krank und musste mich schonen. Daher dauerte es auch einige Wochen, bis wir uns in ihrem Wald wiedertreffen konnten. Langes Gehen war mir noch nicht möglich, weshalb wir uns auf die Bank vor ihrer Hütte setzen. An diesem Tag sprachen wir – ganz meiner damaligen Situation geschuldet – viel von Gesundheit und Krankheit. Einige Gedanken Elsas blieben mir im Gedächtnis:
„Weißt du, unsere heutige Medizin ist ein Segen, aber sie ist eben doch nur eine technische Nothilfe. Wenn es um schwere akute Krankheiten geht oder um Unfälle, dann ist sie wunderbar und kann Menschenleben retten. Bei chronischen Leiden und psychischen Krankheiten ist das Bild längst nicht so rosig. Sicher, es wird viel geforscht und es gibt Fortschritte – aber Durchbrüche sind selten. Ich glaube, das liegt auch daran, dass die moderne Medizin wohl oder übel eine „Teilbereichs-Medizin“ ist. Das Erkennen der großen Zusammenhänge und Beziehungen ist nicht ihre Stärke. Sie kann den Organismus mittels chemischem, biologischem und physikalischem Zwang in Richtung Genesung drängen. Manchmal muss das sein, doch mitunter hat es einen hohen Preis.
Ein
alter Arzt hat einmal gesagt: „Der Mensch ist des Menschen beste Medizin. Und
der Urgrund dieser Medizin ist die Liebe.“ Das ist nicht die Kategorie, in der
die moderne Medizin denkt und handelt, nicht wahr? Ich denke, beim Gesundwerden
geht es viel um das Verbundensein mit der Wirklichkeit, in der wir leben, vielleicht auch das Wiederverbundenwerden. Das jedoch können nur Beziehungen
schaffen. Beziehungen zu Menschen. Aber nicht nur zu Menschen, auch zum Leben.
Und nicht einmal nur zum Leben, zu allem, was für uns ganz persönlich
Wirklichkeit ist. Beziehungen wirken durch Resonanz, durch Schwingung.
Das sind ja eigentlich Begriffe aus der Physik, stimmt’s? Vielleicht wird die
wahre, ganzheitliche Medizin, die alle Ebenen in sich umfasst, einmal eine
Resonanzmedizin sein.“

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