Wen der Wind verweht

Roter, herzförmiger Luftballon steigt in einen weißblauen Himmel empor.
Bild: unsplash.com / Emma Fabbri

Zwiegespräch in den Lüften

Es war Jahrmarkt und die Kinder kauften sich bunte Luftballons. War eines von ihnen unachtsam, entglitt ihm der Ballon an der Schnur und stieg lustig schaukelnd in die Lüfte empor. So geschah es auch der kleinen Mira, die von ihrer Mutter einen besonders großen und schönen Ballon geschenkt bekam. Ungerührt von den Tränen des Kindes strebte der bunte Luftballon dem klaren Firmament entgegen.

Er genoss die Freiheit und lachte schallend auf, als er über die Köpfe der Jahrmarktbesucher emporstieg. Je höher er kam, desto heftiger wurde er vom Winde gefasst und über die Dächer der Stadt getrieben.

„He, Wind!“, rief der eitle Ballon. „Schau mich an! Siehst du nicht, ich habe eine rot glänzende Hülle, in der ich in grenzenlose Höhen steige. Mir schaut jedes Kinderauge nach, wenn ich zwischen den Wolken schaukle. Na, was sagst du dazu, Wind?“

Da sagte der Wind zum Luftballon: „Ja, ich schaue dich an, und du bist wirklich sehr schön und lustig. Aber du kannst mich nicht sehen, wenn ich dich zu den Wolken trage, dich tanzen lasse, wenn es mir gefällt auch rund um die Erde, wohin ich nur will.“

Da platzte der Luftballon vor Neid.



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