Wie von einem Stern
Jan J. Laurenzi (Hrsg.)
Traum treibt mich um – Maria
Luise Weissmann. Im zarten Schwingen mit der Welt. Eine kleine Anthologie, BoD,
2021
Klappentext:
Maria
Luise Weissmann (1899-1929) war eine deutsche Lyrikerin des frühen 20.
Jahrhunderts. Da sie schon sehr früh starb, hinterließ sie vergleichsweise
wenige literarische Texte – manche wurden erst nach ihrem Tod herausgebracht.
Zu Lebzeiten galt Maria Luise Weissmann als großes lyrisches Talent. Ihre meist
im Feuilleton veröffentlichten Gedichte wurden bisweilen auf eine Stufe mit
Werken von Rainer Maria Rilke und Hugo von Hofmannsthal gestellt. Bedingt durch
ihre hohe emotionale Sensibilität und körperliche Anfälligkeit war Maria Luise
Weissmann in ihrem künstlerischen Schaffen oft eingeschränkt, und viele ihrer
Texte blieben fragmentarisch.
Das Mädchen spricht (II)
Einmal aber werde ich sein.
Ganz plötzlich. Wie von einem Stern
Der helle Stein zur Erde fällt,
Wird tief mein Name in ihn fallen.
Der vordem ging durch alle Gärten schwer
Und träumte mich, gab mir Gesicht
Und Leib und Lächeln, als er gläubig rief:
Ich fand mich atmen.
Und erstaunte tief.
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