Von der Tragik der Blasen

Frau mit gesenktem Kopf, der in einer großen Blase steckt. Dazu der Text: "Das Tragische ist, dass die Menschen glauben, die Wahrheit wohne allein in ihrer eigenen Blase."
Bildquelle: pexels.com / cottonbro studio

Die Menschen haben sich heute alle in ihre jeweiligen Blasen zurückgezogen. Die Gesellschaft ist ein riesiges Gebilde von unzähligen Blasen geworden, die aneinanderhaften und ein nicht greifbares Gewebe bilden. Es sieht aus wie ein Schaumgebirge in der Badewanne. Man kann nichts mit ihm bauen oder formen, es ist nicht tragfähig und löst sich irgendwann auf, weil die Bläschen platzen. Aber es kann ja sein, dass wir Menschen uns in Blasen organisieren müssen. Ich denke, das ist so. Das Problem ist wohl eher, dass viele Menschen in ihrer jeweiligen Blase die einzig richtige Wahrheit zu finden glauben.

Wenn Blasen dazu dienen, dass Menschen mit gleichen Interessen, Neigungen und Zielen sich zusammentun und gemeinsam aktiv sind, dann ist das sehr hilfreich. Wenn aber Blasen als heilige Hallen ewiger Wahrheiten betrachtet werden, werden sie zur Quelle von Misstrauen, Abschottung, ja Hass und Feindschaft. Und genau an diesem Punkt stehen wir heute wohl: dass Blasen zu steinernen Tempeln werden, in denen eine Wahrheit angebetet werden kann, wie immer sie auch jeweils aussieht. Und was ist der Grund dafür? Ich denke, dieser liegt, wie allzu oft, in einer Form von Angst begründet … (Elsa)

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