Von der Tragik der Blasen
Die Menschen haben sich heute alle in ihre jeweiligen Blasen
zurückgezogen. Die Gesellschaft ist ein riesiges Gebilde von unzähligen Blasen
geworden, die aneinanderhaften und ein nicht greifbares Gewebe bilden. Es sieht
aus wie ein Schaumgebirge in der Badewanne. Man kann nichts mit ihm bauen oder
formen, es ist nicht tragfähig und löst sich irgendwann auf, weil die Bläschen
platzen. Aber es kann ja sein, dass wir Menschen uns in Blasen organisieren
müssen. Ich denke, das ist so. Das Problem ist wohl eher, dass viele Menschen
in ihrer jeweiligen Blase die einzig richtige Wahrheit zu finden glauben.
Wenn Blasen dazu dienen, dass Menschen mit gleichen
Interessen, Neigungen und Zielen sich zusammentun und gemeinsam aktiv sind,
dann ist das sehr hilfreich. Wenn aber Blasen als heilige Hallen ewiger
Wahrheiten betrachtet werden, werden sie zur Quelle von Misstrauen,
Abschottung, ja Hass und Feindschaft. Und genau an diesem Punkt stehen wir
heute wohl: dass Blasen zu steinernen Tempeln werden, in denen eine Wahrheit
angebetet werden kann, wie immer sie auch jeweils aussieht. Und was ist der
Grund dafür? Ich denke, dieser liegt, wie allzu oft, in einer Form von Angst begründet
… (Elsa)
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