Verstrickt
Elsa sprach oft über die Schwierigkeiten, die das Leben für uns Menschen immer wieder bereitet. Einmal sinnierte sie beim Gang durch den Wald über das Wort „Verstrickung“. Und sie sagte: „Oft hindern uns alte Dinge daran, unserer Bestimmung gemäß zu leben. Die Psychologie weiß das ja inzwischen sehr genau. Ob Schicksalsschläge, Traumatisierungen, familiäre Verstrickungen aus früheren Generationen – das alles können Hemmschuhe sein, glücklich und der eigenen Berufung gemäß zu leben. Dann versuchen wir auf verschiedenen Wegen, diese Verstrickungen loszuwerden. Aber wir merken bald, dass das nicht so einfach ist.
Es
ist jedoch ein Irrtum, zu glauben, erst wenn alles Belastende von früher
überwunden ist, könnten wir ein gutes und zufriedenes Leben führen. Auch mit
gebundenen Händen kann man versuchen, das zu leben, was seinem die eigene Seele
sagt. Das ist natürlich ziemlich schwierig, aber es geht. Und vor allem: Indem
man es tut, können die Stricke sich lockern – ja, allein dadurch. Indem wir
also trotz aller Widrigkeiten unserer Seele folgen, helfen wir ihr, sich aus
hemmenden Verbindungen zu lösen. Allein das zu wissen, tut schon gut.“
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