Das Ewige klopft an und sagt leise "Hallo"
Morning has broken – Eine Erinnerung
Schulzeit, schätzungsweise zwischen 1972 und 1974, Frühling, mein Zimmer unterm Dach, mit Fenster zum Sonnenaufgang hin, erste Morgenwärme schleicht ins geöffnete Fenster und zeigt schon bald ihre zärtliche Kraft. Die übliche Morgenroutine. Das Radio schenkt mir als Begrüßungssong „Morning has broken“ von Cat Stevens (wie er sich damals noch nannte). Unbeschreibliches Stereo: Das seelenberührende Lied trifft sich mit dem jubilierenden Morgenchoral der Vögel im Baum. Mittendrin ich, selten so tief berührt. Der Song gleitet in die Morgenandacht vom Kirchenfunk. Ich weiß nicht mehr, wovon der Pfarrer sprach, aber es fügte sich so nahtlos in die Stimmung ein, die ich in diesem Moment verspürte, am Schreibtisch sitzend, durchs Fenster blickend. Auge und Ohr mit allem im Gleichklang resonierend.
Wie
es weiterging, weiß ich nicht mehr. Wohl der übliche Schulalltag, mit den
zahlreichen schmerzhaften Spagaten, die ein Träumer so auszuhalten hat. Dieses
Bild aber blieb mir bis heute, während andere Dinge (für das „wahre Leben“ weit
wichtigere) völlig im Vergessen versunken sind. Die Seele setzt nun mal ihre
Prioritäten. Und greift das aus dem Alltagsgeschehen heraus, was kostbar ist.
Hütet es, schützt es, zeigt es dir wieder, wenn deine Seele mal wieder zum
Notfall wird. Eternal Aid.
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